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Ministerpräsident Stephan Weil (rechts) erhielt zum Abschluss ein blau-gelbes Neustädter Geschenk-Paket von Janet Breier (Mitte) und Bürgermeister Dominic Herbst (3. von links).
Ministerpräsident Stephan Weil (rechts) erhielt zum Abschluss ein blau-gelbes Neustädter Geschenk-Paket von Janet Breier (Mitte) und Bürgermeister Dominic Herbst (3. von links).

Ministerpräsident Weil im Blau-Gelben Treffpunkt

Neustadt. „Ungeheuer Tapfer“ findet Ministerpräsident Stephan Weil, wie sich ukrainische Geflüchtete im blau-gelben-Treffpunkt der Diakonie in Neustadt geben. Im Vorfeld des Jahrestages des russischen Angriffs auf das Nachbarland wollte der Landesvater vor allem wissen, wie es den Geflüchteten hier geht, wie sie wohnen, und was besser sein könnte für sie hierzulande.

Ihm antworteten Geflüchtete, sowie haupt- und ehrenamtliche Helfer des Treffpunktes am Silbernkamp, der in wenigen Tagen nach Kriegsausbruch entstand. Die Geflüchteten sagten alle, dass ihre Gedanken ständig in der Heimat seien. Iryna Kuleshba aus Kiew, die mit Tochter und Mutter hierher geflohen ist, berichtete, dass sie anfangs täglich zum Treffpunkt kam, sie hier viel handfeste aber auch seelische Hilfe erfuhr und seit drei Monaten in der Volkshochschule einen Deutsch-Kurs besucht. „Zugang zu Sprachkursen ist das A und O“ bestätigt die Geschäftsführerin des Diakonieverbandes Hannover-Land Sandra Heuer und wünscht sich zugleich eine „auskömmliche Finanzierung von regionalen Migrationszentren wie diesem hier“. Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, sagte, dass aus Kirchensteuermitteln 3 Millionen Euro in die Arbeit mit Geflüchteten geflossen seien. „Das Ehrenamt braucht aber das Hauptamt“, also die vielen Ehrenamtlichen eben auch die Begleitung und Koordination durch hauptamtliche Kräfte wie Kirchenkreissozialarbeiterin Janet Breier und Imke Fronia, die den Migrationsfachdienst leitet.

Weil staunte, als Kuleshba berichtete, dass ihre Tochter neben dem Halbtagsschulunterricht an der deutschen Schule zudem täglich auch einige Stunden Unterricht online durch ihre alten Lehrer aus der Ukraine erfährt - und dies auch beibehalten möchte, um weiter Kontakt zu ihrer alten Klasse zu haben. Weil und Lenke drückten ihre Bewunderung dafür aus, das Kuleshba in so kurzer Zeit so viel Deutsch lernte, dass sie zum Teil auf Deutsch antwortete.

Neustadts Bürgermeister Dominic Herbst betonte, dass der Treffpunkt als erste Anlaufstelle sehr wichtig für die Stadt war und ist. Er beklagte, dass die Stadt aber mit Wohnraum nunmehr an die Grenzen stoße.

Eine pensionierte Lehrerin sagte, die Helfenden bekämen auch viel zurück an Anerkennung und Einblicken in die fremde Kultur. Weil meinte, die Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge sei nach seinem Eindruck „geräuschlos“ gelungen, andere Geflüchteten-Gruppen hätten es schwerer. Darum, so Fronia, werde der blau-gelbe Treffpunkt nun bunt und zu einem internationalen Treffpunkt am neuen Ort im Gemeindehaus der Liebfrauengemeinde. Weil zeigte sich beeindruckt, dass Ukrainer ihre Lagerhalle für Hilfsgüter nun auch für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien zur Verfügung stellte. Er befürchtet, dass auch in Folge der Katastrophe künftig wieder mehr Menschen aus Syrien nach Niedersachsen fliehen werden. Zugleich lobt er die diakonische Arbeit im Treffpunkt als „schönes Beispiel“.

Text und Bilder: Gunnar Schulz-Achelis

Ministerpräsident Stephan Weil ließ sich im blau-gelben Treffpunkt über die Flüchtlingsarbeit informieren von Geflüchteten, sowie haupt-und ehrenamtlichen Helfern
Ministerpräsident Stephan Weil ließ sich im blau-gelben Treffpunkt über die Flüchtlingsarbeit informieren von Geflüchteten, sowie haupt-und ehrenamtlichen Helfern

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