Über 200 Diakonie-Interessierte beim Eröffnungsgottesdienst
Der Zusammenhalt von Kirche und Diakonie steht beim Jubiläum im Vordergrund

Viele Plätze waren gestern in der Ev.-luth. Elisabethkirche nicht mehr frei. Mehr als 200 Diakonie-Interessierte, darunter viele Haupt- und Ehrenamtliche, feierten gemeinsam den Eröffnungsgottesdienst zur diesjährigen Diakoniewoche. Der Gottesdienst war gleichzeitig der Jubiläumsgottesdienst zum 10-jährigen Bestehen des Diakonieverbandes Hannover-Land.
In seiner Predigt stellte Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes fest, dass mit dem demographischen Wandel einiges auf die Gesellschaft zukommt: „In der Mitte der Gesellschaft alt werden, da müssen wir uns etwas einfallen lassen“, sprach Müller-Brandes zu den nachdenklichen Gottesdienstbesuchern. In seinem letzten öffentlichen Gottesdienst vor seinem Wechsel zur Diakonie der Stadt Hannover äußerte er den Wunsch, dass Kirche und Diakonie noch enger zusammenrücken. Dass die Diakonie in der Region Hannover diesbezüglich auf einen guten Weg ist, zeigten die Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 40 Kirchengemeinden, die mit einer Kerze zurück in ihre Gemeinden verabschiedet wurden. Diese Kerzen sollen zukünftig als Zeichen des gemeinsamen Auftrags leuchten.
Diesen gemeinsamen Auftrag sprachen bei den anschließenden Grußworten alle Redner an. Regionspräsident Hauke Jagau betonte, dass eben diese Zweigleisigkeit positiv für die Region Hannover sei und bedankte sich bei den vielen Ehrenamtlichen in Kirche und Diakonie für die zuverlässige Partnerschaft. Diesen Dank unterstrich auch der Langenhagener Bürgermeister Friedhelm Fischer, der sich als „Fan“ des Familienzentrums „Emma und Paul“ (Kooperationsprojekt zweier ev. Kirchengemeinden) outete. Dass solche Kooperationen zukünftig auch auf ökumenischer Basis realisierbar sind, machte abschließend Probst Martin Tenge vom Caritasverband Hannover deutlich. Er erklärte, dass bei den anstehenden Aufgaben der „Schulterschluss“ zwischen Kirchengemeinden, Diakonie und Caritas notwendig sei. Man müsse eine „Verweiskultur“ schaffen, wo ohne Neid auf die ökumenischen Brüder und Schwestern verwiesen wird, wo dies sinnvoll ist. Aus seinem Grußwort wurde deutlich, dass auch Projekte in gemeinsamer ökumenischer Verantwortung denkbar seien.
Nach den Grußworten kam der Abschied. Superintendent Hermann de Boer bedankte sich für die geleistete Arbeit von Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes und stellte fest, dass er räumlich in der Nähe bleibt. „Sie werden Hannover-Land als Diakoniepastor der Stadt sicherlich nicht vergessen.“ Er machte deutlich, dass Müller-Brandes dem Diakonieverband eine Stimme und ein Gesicht gegeben hat, ein engeres Netz sei dadurch in der Region Hannover geknüpft. Er unterstrich, dass durch ihn Zukunftsfragen beherzt, lösungsorientiert und theologisch angegangen wurden. Dadurch sei der Diakonieverband gut aufgestellt. Offiziell wird Rainer Müller-Brandes bei einem internen Gottesdienst am kommenden Samstag in Ronnenberg von den Mitarbeitenden im Diakonieverband Hannover-Land verabschiedet.